KLISOPAR-Bürgertreff: Vortrag zu Schimmel, Gesundheit und Wohnen
Am Abend des Dienstags, den 28. Januar 2025 fand im Dietrich-Bonhöffer-Saal der Ev. Kirchengemeinde Ohligs unser KLISOPAR-Bürgertreff zum Thema „Schimmel und Feuchteschäden: Gesundheit schützen, Schäden vermeiden“ statt. Die Veranstaltung brachte Expertinnen und zahlreiche Interessierte zusammen, um sich über Ursachen, gesundheitliche Auswirkungen und Lösungen rund um Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Wohnräumen auszutauschen.
Denn mit steigenden Temperaturen und zunehmender Luftfeuchtigkeit oder auch durch Überflutungsereignisse infolge des Klimawandels werden Feuchteschäden und Schimmelbefall zu einer wachsenden Herausforderung – ein Problem, das besonders vulnerable Gruppen wie Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen betrifft. Doch was kann jede*r Einzelne tun, um sich und sein Wohnumfeld zu schützen?
Wissenschaft trifft Praxis: Expertenwissen aus erster Hand
Dr. Silvia Schäffer-Gemein vom Institut für Hygiene und Public Health der Universität Bonn gab einen Einblick in die gesundheitlichen Folgen von Schimmel und erklärte, dass Schimmelpilze an sich zur natürlichen Umwelt gehören, aber in erhöhter Konzentration zu Problemen wie Reizungen der Atemwege, Allergien, Kopfschmerzen oder sogar zu chronischen Beschwerden führen können. Besonders betroffen seien davon Menschen mit Atemwegserkrankungen, Personen mit Allergien, Kinder sowie Patient*innen mit geschwächtem Immunsystem. Bei diesen könne Schimmel gar zu schweren Infektionen führen, auch wenn dies eher selten der Fall sei. In jedem Fall sei aber Prävention und schnelles Handeln im Falle von Feuchtigkeitsschäden entscheidend, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Im zweiten Vortrag erläuterte Rudolf Klapper, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, die praktischen Ursachen von Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Wohnungen. Besonders wichtig sei es, den Ursachen auf den Grund zu gehen – sei es durch falsches Lüften, Baumängel oder steigende Luftfeuchtigkeit durch Klimaveränderungen.
Schimmel vermeiden: Was können wir tun?
Ein zentraler Punkt seines Vortrages war die Frage, wie wir unser Wohnverhalten anpassen können, um Feuchtigkeitsschäden zu minimieren. Der Experte gab dazu wertvolle Tipps wie zum Beispiel:
· Richtig lüften: Im Winter mehrmals täglich Stoßlüften, maximal 5-10 Minuten.
· Temperatur halten: Wohnräume sollten nicht unter 16-18 °C abkühlen.
· Möbel richtig platzieren: Schränke oder Sofas nicht direkt vor Heizkörper stellen.
· Schäden frühzeitig erkennen und beheben: Schimmelbildung ist oft ein Symptom für bauliche Probleme.
Neben dem Wohnverhalten, so Herr Klapper, spielen aber auch Materialien und Bauweise eine Rolle. Dämmung, schimmelhemmende Farben oder diffusionsoffene Materialien wie Lehmputz können helfen, Feuchtigkeit besser zu regulieren.
Wie verhalte ich mich, wenn ich Schimmel entdecke? Kleinere Flecken können selbst entfernt werden, doch großflächiger Befall sollte von Fachleuten geprüft werden – sei es wegen möglicher Gesundheitsrisiken oder rechtlicher Fragen für Mieter*innen.
Die beiden Vorträge zeigten sehr zugänglich die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Feuchtigkeitsproblemen. Dies zeigt, dass klimaangepasstes Wohnen in Zukunft eine noch größere Rolle spielen wird.
Informationen und Beratungsmöglichkeiten
Beide Vorträge sowie weitere Informationen finden sich unter diesem Beitrag. Wer weitere Fragen zu Schimmelprävention und gesundem Wohnen hat, kann sich an die Verbraucherzentrale NRW wenden oder über Solingen Redet Mit weiterführende Informationen erhalten.
Vortrag 1: Was ist Schimmel und welche gesundheitlichen Auswirkungen hat er? Referentin: Dr. Silvia Schäffer-Gemein, , Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hygiene & Public Health, GeoHealth Centre
Vortrag 2: Feuchtigkeit und Schimmel in Wohnungen, Referent: Rudolf Klapper, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW